ein reizendes sechsjähriges mädchen begrüßte mich einst mit den lustigen worten:
du verdienst sofort die todesstrafe und gehörst in den ofen.
aus mir unerfindlichen gründen scheint der ofen in den narrativen der germanen, oder dem, was von ihnen noch übrig ist, eine zentrale position einzunehmen. ich fragte den kleinen pummel, wer dies für sie bewerkstelligen solle, oder ob sie gar gedenke selbst hand anzulegen. ihre replik fiel etwas unüberraschend aus.
die polizei natürlich, die ist ja für sowas da.
das mädchen hielt für einen moment inne, grinste schelmisch und öffnete erneut die luke:
willkommen in unserem reich.
wieder ließ sie etwas zeit ins land ziehen und ließ mich zu meiner tatsächlichen verwunderung im imperativ an ihrem nun folgenden gedanken partizipieren:
F*** mich!
es folgte abermals ein augenblick der stille und sie erachtete es noch für dringlich mich folgendes wissen zu lassen:
du sau!
dass sie dies bitte nicht in den falschen hals bekommen, in gewisser weise war ich der kleinen sehr dankbar, dass sie die beziehung zu meiner person auf so erfrischend unverdruckste art auszubuchstabieren wusste. selbstredend darf man in (solchen situationen) nicht mimosenhaft oder gar weinerlich überreagieren. es handelt sich schließlich um ein kind.
ein kind aus einem akademikerhaushalt.
(einigen), die in ihren (ewig) wiederkehrenden, ihnen halt gebenden und lieb gewonnenen routinen aushalten, tut es augenscheinlich gut, wenn sie auf (etwas) stoßen, das sie den rest ihres lebens in einer art existenziellen schieflage zubringen lässt, welche ihnen in stillen momenten wie zum jahreswechsel für sekundenbruchteile unangenehm aufstößt und sie leise die frage formulieren lässt:
EINMAL ist da ETWAS passiert in meinem (leben), was war DAS?
alle hier geschilderten ereignisse sind natürlich frei erfunden, übertrieben oder eine wie auch immer geartete form der affektabfuhr etc, etc … . auf gar keinen fall ist davon auszugehen, dass der wortlaut der kleinen rackerin exakt eins zu eins wiedergegeben wurde. frohes neues! 🎆